Chronik der Kleingartensparte 101 bzw. „Auf der Höhe“ Holzhausen e.V.
1929 – 2004
Gründungsjahr 1929:
In den Kriegsjahren 1914 – 1918 stellte der Gutsbesitzer Eisner, Zuckelhausen, den Frauen, deren Männer im Krieg waren, Kleinland zur Nutzung von Gemüsebau zur Verfügung. Auch nach dem Krieg überließ Herr Eisner dieses Land (jetzt Gelände Artur-Polenz-Str. gegenüber Haus Illhardt) weiter den Familien. Da aber dieses Land auf Abruf jährlich kündbar war (es galt als Baugelände), wurde der Wunsch der Pächter nach einer Daueranlage verständlich. Um dieses zu erreichen, wurde die Gründung eines Vereins beschlossen. Laut dem Gründungsprotokoll wurden die Herren Karl Braunschweig, Hermann Schwarze und Johannes Stumpf als die eigentlichen Gründer des Vereins genannt.
Name des Vereins: Gartenverein Holzhausen – Zuckelhausen
Verhandlungen wurden mit dem Gemeinderat Holzhausen und Zuckhausen und mit diversen Landbesitzern geführt. Durch die Vermittlung von Lehrer Arthur Scholl, Holzhausen, kam nach langwierigen Verhandlungen ein Vertrag mit Müllerschen Erben, Holzhausen, zu Stande (noch heutiger Bodeneigentümer).
17.06.1929
Gründungsversammlung in der Gaststätte „Feldschlösschen“ Mölkauer Str., Zuckelhausen, später Schneider-Atelier Siegert, auch Fundgrube
1. provisorische Wahl des Vorstandes, eingetragene Mitglieder: 25
22.07.1929
1. Mitgliederversammlung im „Stahl-Gasthaus“ (später Sanitär Sterl – Mölkauer Str. Ecke Stötteritzer Str.)
1. Wahl der Kommissionen, Mitgliederzahl auf 44 erweitert
09.09.1929
1. Generalversammlung
Herbst 1929
Zuweisung von Pachtland an der Steinbergstraße bis Bahndamm
31.10. 1929
Fertigstellung des Außenzaunes und Vergabe von 44 Gärten, durchschnittlich je 300 m², von diesen Gärten befinden sich noch 5 in Familienbesitz (Stand 2003)
Gartenfreund | Hendel, Karl | Tochter | Appel, Gertraude | Garten-Nr. 34 |
Gartenfreund | Merkel, Fritz | Sohn | Merkel, Rolf | Garten-Nr. 35 |
Gartenfreund | Schulze, Ewald | Urenkel | Gruhne, Peter | Garten-Nr. 18 |
Gartenfreund | Stumpf, Johannes | Sohn | Stumpf, Werner | Garten-Nr. 36 |
Gartenfreund | Wöllner, Arno | Enkeltochter | Langenhan, Andrea | Garten-Nr. 58 |
Zur Erstfinanzierung wurden Anteilscheine von 10,00 Mark pro 100m² ausgegeben, insgesamt 1.515,00 RM Mitglieder-Darlehen. Auf die Rückzahlung wurde später verzichtet.
Die Jahre 1930 – 1945:
25.03.1930
Erster Wasserleitungsanschluss an Flurgrenze (zunächst kostenfrei von Gemeinde)
05/1931
Beginn des Baues eines Geräteschuppens (diente auch als Vereinshaus bis 1971) mit zwei Toilettenbecken
Mitte 1931
Provisorischer Bau einer Wasseroberleitung der Gärten Nr. 1 – 11 längs des Außenzaunes (jetziger zweiter Gang)
Sommer 1932
Weiterführung der Wasserleitung bis zum Vereinshaus
Sommer 1933
Weiterführung der Wasserleitung längs der Trennzäune (jetziger zweiter und dritter Gang)
September 1933
Erweiterung der Anlage um 6 Gärten (jetziger vierter Gang), Gärten-Nr. 59 – 65 und Anlage eines regulären Spielplatzes (2.000 m²),
1939 – 1945
Wegen des Zweiten Weltkrieges keine Aktivitäten, 2 Gartenfreunde gefallen (Herbert Hermann; Paul Vinz), 1 Gartenfreund vermisst (Artur Schirmer),
Garten Nr. 8 bzw. Nr. 22 (Otto Schlitter, jetzt Gräfe) durch Fliegerbomben zerwühlt, in verschiedenen Gärten wurden Blindgänger gefunden.
In den Kriegsjahren wurden von vielen Gartenfreunden zur Selbstversorgung Hühner und Kaninchen gehalten.
Die Jahre 1948 – 1969:
11.04.1948
1. Mitgliederversammlung nach dem Krieg und Neuwahl des Vorstandes (44 Teilnehmer)
10.02.1951
Da das Mitglieder-Darlehen von 1.515,00 RM vor dem Krieg eingezahlt und von Bank eingefroren wurde, kam es in der Jahres-Hauptversammlung einstimmig zum Verzicht der Mitglieder-Anteile.
1953
Erweiterung der Anlage um 23 Gärten: (Zaunmaterial für 2.940,00 Mark)
1. Gang – 14 Gärten, Nr. 1 – 14 & Gemeindepacht)
4. Gang – 9 Gärten, Nr. 65 – 73 (Müllersche Erben)
Zwischenzeitlich wurden unentgeltlich Birnen von den vor dem Krieg gepflanzten Obstbäumen an der Festwiese an die Betriebsküchen Sprio-Werke und Mifeu sowie an den Kindergarten abgegeben.
Diese Bäume wurden später wegen des Baus der Kegelbahn entfernt.
1958/59
Verlegung der Wasserleitung in die Erde (1. und 2. Gang), 395,00 Mark
Verhandlungen wegen der Erweiterung der Anlage mit dem Rat der Gemeinde Holzhausen, dem Kreisverband und den Müllerschen Erben als Bodeneigentümer.
Sommer 1960
Erweiterung der Anlage um 32 Gärten (5. und 6. Gang bis zur Kärrnerstraße), Nr. 74 – 105 und Vergrößerung der Festwiese, 7.900, Mark neue Mitgliederzahl: 105
Gesamtpachtfläche: 34.731 m2, davon Nutzfläche 31.657 m2
Stand 1960:
Mitgliederzahl: 105
Gesamtpachtfläche: 34,731 m²
Davon Nutzfläche: 31.657 m²
01.01.1961
Abschluss eines neuen Pachtvertrages zwischen Müllersche Erben und der Kleingartensparte 101
Holzhausen und dem Kreisverband Leipzig-Land.
Flurstück: 115 a, 29.874 qm Preis 2 ½ Pfennig pro m² /Dauer unbefristet
1960/61
Weiterführung des Wasserleitungsbaus in die Erde (3. Gang) und Bau einer festen Tanzdiele, 1.826,00 Mark
1961
Erhebung von Anteilen für neue Mitglieder (30,00 Mark) zur Finanzierung der Neuanlage. Diese Anteile wurden 1984 zurückgezahlt.
1962
Bau einer Beton-Kegelbahn, 326,00 Mark
1964
Kauf einer Karrenspritze zur Schädlingsbekämpfung, 488,00 Mark
Installation einer Energieoberleitung bis zum alten Spartenheim, vom Staat finanziert
1965
Bau eines Geräteschuppens aus Schrott-Teilen von Sprio, 508,00 Mark, wurde 1971 wieder abgebaut,
an dieser Stelle steht das heutige Spartenheim
25.06.1969
Kauf einer Luftschaukel mit 4 Kähnen (Kaufpreis 870,00 Mark)
Die Jahre 1970 – 1980:
1970/71
Diskussionen über die Notwendigkeit eines neuen Spartenheims
06.08.1971
Erster Spatenstich zum Bau des neuen Spartenheims
06.11.1971
Richtfest unseres neuen Spartenheims
01.07.1972
Einweihung des neuen Spartenheims (80 m² – 50 Sitzplätze), 11.245,00 Mark, Abschluss eines Nutzungsvertrages mit volkseigener HO Kreis Leipzig zur Nutzung als Gartenkantine,
Pachtpreis pro Monat 55,00 Mark
Kreditaufnahme (zinslos) vom Rat der Gemeinde Holzhausen über 4.000,00 Mark
1973
Rückzahlung des Darlehens in zwei Raten á 1.500.-Mark, (1.000.-Mark erlassen)
Anschaffung von 4 Luftgewehren, 318,00Mark
1974
Anschaffung eines gebrauchten Bierzeltes
Umbenennung der „Kleingartensparte 101“ in „Auf der Höhe“
Einführung eines einheitlichen Bewirtschaftungs-Beitrages in Höhe von 0,11 Mark pro m²
Klärgrubenbau und Erweiterung der Toiletten auf 4 Becken, 1.556,00 Mark
1975
Bepflanzung vor der Kantine, 175,00 Mark
1976/77
Bau einer Freiterrasse und eines festen Schießstandes, 2.054,00 Mark
1978
Anschaffung eines Benzinrasenmähers, 705,00 Mark
1980
Installation (teilweise Überholung) einer kompletten Licht- und Kraftanlage, 1.880,00 Mark
10.08.1980
Erster Nachtrag zum Nutzungsvertrag mit volkseigener HO Kreis Leipzig, neuer Mietpreis
108,00 Mark pro Monat
Die Jahre 1981 bis 2004:
1981
Anschaffung einer 2. Karrenspritze, 409,00 Mark, die erste Spritze wurde verschrottet
1982
Neuaufbau der Beton-Kegelbahn (Verbreiterung) 1.640,00 Mark
1984/85
Erneuerung der Einfriedung längs des Hauptweges, 1.720,00 Mark
1985
Rückzahlung der Mitglieder-Anteile (70 á 30,00 Mark), 2100,00 Mark
Neuaufbau der Luftschaukel (4 Kähne erneuert), 400,00 Mark
1986/87
Bau eines Mehrzweckgebäudes an der Tanzdiele (Musikpavillon), 1.817,00 Mark
1989
Anschaffung eines elektrischen Rasenmähers, 797,00 Mark
30.06.1990
Umstellung auf DM
1990
Wasserleitung – Verlegung in die Kantine, 1.108,00 DM
Neubewirtschaftung privat: Rosi Pohl
Pachtpreis pro Monat 232,50 DM
1991
Eintragung beim Kreisgericht als eingetragener Verein „e.V.“
1992
Umstellung von Kohle- auf Ölheizung in der Gartenkantine, 11.870,00 DM
1993/94
Erdverlegung Wasserleitung im 5. und 6. Gang, 15.000,00 DM,
Anbringung von Wasseruhren, 6.000,00 DM
1995
Neuerstellung eines Drahtzaunes an der Kärnerstraße, 2.800,00 DM
1996
Wasserrohrbruch – Erneuerung von 35 m Wasserleitung, 2.140,00 DM
1996 – 2001
Erhebung von Instandhaltungs-Pauschalen jährlich von 50,00 DM (6 Jahre)
1997
Neuverlegung der Wasserleitung von der Wasserhauptuhr (Steinbergstraße) bis zum kleinen Vereinshaus (Hauptweg), 11.400,00 DM
1998
Neuverlegung der Wasserleitung 1. und 2. Gang, 7.800,00 DM
1999
Neuerstellung eines Drahtzaunes (Gärten Nr. 1 und 2 außen) 710,00 DM
01.07.1999
Erhöhung des Pachtzinses für die Kantine von 3,05 auf 4,05 DM/m² – (14%), monatlich 627,75 DM
2000
Neuerstellung eines Drahtzaunes vom Haupteingang bis etwa Mitte der Festwiese 2.980,00 DM
2001
Stromversorgung für 3. bis 6. Gang in Verbindung mit Neuverlegung der Wasserleitung 55.740,00 DM
Neuanfertigung eines Eisentores an der Kärnerstraße, 1.000,00 DM
2002
Umstellung auf EURO
Stromversorgung für 1. und 2. Gang (Dezember 2002: 81 Stromabnehmer), 12,290,00 Euro
Anbringung von 8 Straßenleuchten längs des Hauptweges mit Dämmerungsschaltung, Finanzierung durch Fördermittel.
Überprüfung des Status der Gemeinnützigkeit und Anerkennung
2003
Fassade am alten Vereinshaus und Dach erneuert. Schießstand Dach neu gedeckt